Vom Weinberg zum Villaberg

Die Geschichte des Berger Hangs von den Jahrhunderten des Weinbaus über die Obstbauzeit bis zur Wohnbebauung der Jetztzeit

Buchvorstellung am 16. September 2022

Buchvorstellung am  16.09.2022 im Heimatmuseum Bergen-Enkheim

Artikel vom 24.09.2022 Frankfurter Neue Presse
 

Über diese Broschüre

Die Broschüre „Vom Weinberg zum Villaberg“ schildert die Wandlungen des Herzstücks des Berger Hangs, den Lagen „Unter der Schönen Aussicht“. Zu diesen rechnen wir ein Gebiet, das heute von den Straßen Im Sperber, der Röhrborngasse, der Riedstraße und dem Fritz-Schubert-Ring umgrenzt wird.

Der Verfasser untersucht, welche politischen, wirtschaftlichen, klimatischen und sozialen Umstände diese Wandlungen bewirkten. Damit fällt der Blick zwangsläufig auch auf weitere Ortsteile sowie auf die Entwicklung Bergen-Enkheims und seiner Bewohner insgesamt. Auch hier gab es fundamentalen Wandel. Insofern ist diese Abhandlung auch ein kleines Stück Orts- und Sozialgeschichte aus der Hand und Sicht eines vor noch nicht langer Zeit aus „Nieder-Frankfurt“ Zugezogenen.

Die Gliederung folgt den drei historischen Phasen der Entwicklung am Berger Hang: derlangen Weinbergzeit, derkürzeren Obstbauzeit und der gegenwärtigen Zeit der Wohnbebauung, der „Villazeit“.

Der Hang „Unter der Schönen Aussicht“ zeigt sich als ein besonderer Ort. Dort liegen die ersten römischen Weinberge, dort beginnt der Weinbau erneut in fränkischer Zeit, aber dort endet er auch für immer um 1909. Dann ist dieses Hangstück Streuobstwiese. Direkt unter der Schönen Aussicht liegt die letzte Zuflucht der Obstbäume vor der ringsum vorgedrungenen Bebauung. Im Jahrzehnt ab 1990 wird auch sie erobert. Aus Weinberg wurde Streuobsthang und ist nun Villaberg geworden. Die Wandlung des Berger Hangs vom Weinberg über die Streuobstanlage zum Ort gehobener Wohnbebauung ist nun ebenso abgeschlossen wie die Wandlung Bergen-Enkheims vom römischen vicus über die mittelalterliche Villikation über das Dorf mit Amt über die selbständige Kleinstadt bis hin zum Stadtteil einer Großstadt im Rhein-Main-Gebiet.

Relevante Sachgebiete und Einzelergebnisse

• Rekonstruktion der Bergen-Enkheimer Weinbauzeit (Jahre ca. 900 bis 1909) unter Auswertung historischer Parzellenregister und Kataster. Die extreme Kleinteiligkeit der Parzellen und der Besitzverhältnisse als Entwicklungshemmnis und Wettbewerbsnachteil des Weinbaus.

• Enkheim, nicht Bergen ist das Zentrum des Weinbaus. 2000 Berger Weinstöcke werden 1782 nach Baden verkauft und begründen am Durbacher Klingelberg – gefördert durch den Markgrafen von Baden -  den badischen Qualitätsweinbau bis auf den heutigen Tag. Ein Mann von diesem Kaliber fehlte im Hanauer Land.

• Zwei Enkheimer Bauern profitieren von der Auflösung des Klosters Arnsburg: sie erwerben 1813 den Mönchhof und die Arnsburger Zehntrechte auf 96 Moren Weinberge; ein höchst unstandesgemäßes Ereignis.

• Kritische Untersuchung der Ursachen des Niedergangs des Weinbaus im 19.Jhd. Der Ort verpasst den Wandel zum Qualitätsweinbau. Die Überwindung der Kleinteiligkeit und Zersplitterung gelingt nicht. Eine Winzergenossenschaft entsteht nicht. Die Reblaus ist mitschuldig, aber „Casella“ ist unschuldig.

• Rekonstruktion der Obstbauzeit (ca. 1820 bis 1960). Der frühe Höhepunkt im Kaiserreich. Der Obst- und Gartenbauverein Bergen-Enkheim als Quasi-Genossenschaft und Vermarktungsagent. Wie im Weinbau: durch Kleinteiligkeit der Parzellen und der Besitzverhältnisse verliert der Berger Obstbau den Wettbewerb mit dem Plantagenobst. Der Kirschenmarkt als letztes Aufbäumen. Große Ironie: die Nazis planten eine flurbereinigte Muster-Obstplantage am Hang; der Kriegsverlauf macht die großen Plane zunichte.

• Die starke Bevölkerungszunahme in Bergen nach 1945 macht den Wohnungsbau und den Ausbau der Infrastruktur zur Daueraufgabe der Ortsverwaltung. Der Wohnungsbau frisst die mittlerweile unrentablen Streuobstwiesen. Der Berger Hang unter der Schönen Aussicht wird bevorzugtes Baugebiet. Die Schule am Hang als Symbol des Zusammenwachsens von Bergen und Enkheim. Der schrittweise Baufortschritt in den Jahren 1950 – 1980. Die Bebauung der letzten grünen Insel in der Lage im Steinchen.

• Die Broschüre versammelt umfangreiches und wenig bekanntes Bildmaterial und enthält Zeittafel, Literaturverzeichnis und Bildnachweis.
 


Wetterau und Bergen in römischer Zeit

Was wir wissen und was wir vermuten dürfen. Eine Aufarbeitung.

Buchvorstellung am 13. September 2018

Buchvorstellung "Wetterau und Bergen in römischer Zeit"

Über diese Broschüre

Bergen ist ein historisch interessanter Ort. Bedingt durch die Vorzüge der Lage und die fruchtbare Erde waren Berger Rücken und Enkheimer Ried seit der Steinzeit das Ziel von Siedlern. Schon zur Zeit der Kelten kreuzten sich in Bergen zwei Fernwege in Nord-Süd- sowie in West-Ost-Richtung, letzterer die „Hohe Straße“.

In römischer Zeit schützt ein Kastell am Platz der heutigen Schelmenburg die Grenze und das Wegekreuz für ein Jahrzehnt. Ein Dutzend große Landgüter mit jeweils ca. 80 ha bewirtschafteter Fläche entstehen ab dem Jahr 90 auf dem Berger Rücken und existieren bis zum Limesfall im Jahr 260. Sie beliefern über ein gut ausgebautes Straßennetz sowie über die Flüsse Nidda und Main die regionalen Märkte. An der Marktstraße – damals wie heute die Schlagader Bergens – muss man sich Handwerke und Vergnügungen vorstellen. Am Berger Hang entsteht der Weinbau.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich im Heimatmuseum Bergen zahlreiche Funde aus Steinzeit, Keltenzeit und römischer Zeit sammeln konnten. Die Funde und die damit verbundenen Kenntnisse über die Zeit verdanken sich engagierten Heimatforschern, vor allem Georg Wolff aus Hanau sowie Heinrich Bingemer und Werner Henschke aus Bergen.

Will ein geschichtsinteressierte Bürger – sei er „Alteingesessener“ oder „Neubürger“ wie der Autor – Näheres über die Geschicke Bergens in der Zeit vor und unter den Römern erfahren, so stößt er in eine Lücke. Es gibt zwar kleinere und größere Abhandlungen aus älterer Zeit, die aber nur mit Aufwand aufzuspüren sind und nicht immer als zugängliche Publikationen vorliegen. Eine aktuelle, zusammenfassende Darstellung fehlt bislang. Mit der vorliegenden Broschüre will der Autor diese Lücke schließen.

Relevante Sachgebiete und Einzelergebnisse

• Rekonstruktion und grafische Darstellung des Wegenetzes, der Fundstellen
   und Ansiedlungen in der Wetterau und um Bergen in vorgeschichtlicher und
   keltischer Zeit.

• Die Römer in Mainz und in der Wetterau: 100 wechselvolle und kriegerische
   Jahre zwischen 15 v. Chr. und dem Jahr 85 (Errichtung des Limes). Kastelle,
   Straßennetz, Feldzüge. Das Römerkastell in Bergen (Jahre 75 - 85). Bergen
   am Schnittpunkt wichtiger Fernverbindungen.

• Verwaltungsaufbau der Provinz. Die Landkreise hinter dem Limes.
   Landvermessung und Landvergabe. Errichtung von ca. 250 Landgütern in
   der Wetterau, ca. zwölf in und um Bergen.

• Rekonstruktion und grafische Darstellung von Wegenetz, Gebäuden und
   Landgütern am Platz Bergen, auf dem Berger Rücken und im Enkheimer Feld
   in römischer Zeit.

• Das Landgut „Auf dem Keller“ – eine exemplarische Beschreibung.
   Die Wirtschaftsweise römischer Landgüter, der produktivsten Landwirtschaft der
   Antike. Absatzmärkte der Berger Landgüter, Transportmittel und Verkehrswege.
   Der frühe Weinbau.


Vom Hoffnungsträger zum Notstandsgebiet - Offenbach im Weltkrieg und in der Weimarer Republik

Ein Beitrag zur Sozialgeschichte der Stadt Offenbach in der Zeit von 1914 bis 1933.

Buchvorstellung am 20. Juni 2017

Haus der Stadtgeschichte – Lesesaal des Stadtarchivs,
Herrnstr. 61, 63065 Offenbach

1. Anjali Pujari, Leiterin des Stadtarchivs im Haus der Stadtgeschichte Offenbach.
     Begrüßung
2. Jürgen Schomburg
    Vom Hoffnungsträger zum Notstandsgebiet - Zusammenfassung und
    Fazit (Lesung).

3. Wolfgang Reuter, Sozialdezernent und Oberbürgermeister der Stadt
   Offenbach a.D., Vorsitzender der historischen Kommission der SPD-Offenbach.
    Sozialdemokratische Sozialpolitik unter schwierigen Umständen.
4. Dr. Matthias Schulze-Böing, Leiter des Amts für Arbeitsförderung, Statistik,
   Europa-angelegenheiten und Integration; Geschäftsführer des Jobcenters
   MainArbeit Offenbach.
   „Kontinuität und Wandel – Möglichkeiten und Grenzen der lokalen Sozial- und
   Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik.“

5. Jürgen Schomburg
   Danksagung und Ausblicke.

Über dieses Buch

Die Gewerbeentwicklung Offenbachs hat schon früh aufmerksame Beobachter gefunden. Demgegenüber fand die Geschichte der sozialen Hilfen und sozialen Institutionen in Offenbach wenig Beachtung, eine Vernachlässigung, die alles andere als gerechtfertigt ist.

Die vom Autor im Jahr 2014 vorgelegte Arbeit „Von der Armenfürsorge zur kommunalen Sozial- und Arbeitsmarktpolitik“ zeigte, dass in Offenbach, insbesondere in den Jahren zwischen 1820 und 1914, innovative Konzepte der Armenfürsorge und der frühen Arbeitsmarktpolitik entwickelt und beispielgebende Maßnahmen ergriffen wurden. Offenbach eröffnete 1913 eines der ersten städtischen Arbeitsämter im Deutschen Reich.

Das jetzt vorgestellte Buch knüpft daran an. Sein Gegenstand ist die Rekonstruktion der sozialen Basisprozesse und der kommunalen Sozial- und Arbeitsmarktpolitik in der Stadt Offenbach in der Zeit vom 1. Weltkrieg und den Jahren der Weimarer Republik bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten.

Anders als das erste Buch, das vom Aufstieg Offenbachs vom Dorf zur Beinahe-Großstadt und einer sozialpolitischen Erfolgsgeschichte handelte, hat es die vorliegende Arbeit mit einer Krisengeschichte und - wie der Titel besagt - mit einem Abstieg der Stadt vom Hoffnungsträger zum Notstandsgebiet zu tun. In den Jahren bis 1933 zerbricht alles: Die sozialpolitische Dynamik in einer modernen Industriestadt mit großen Ambitionen verwandelt sich zu auswegloser politischer Zerstrittenheit und Handlungsunfähigkeit in einer Stadt mit der höchsten Arbeitslosen- und Fürsorgeempfängerquote im Deutschen Reich. Weitgehend widerstandslos müssen Offenbachs Arbeiterparteien die Machtergreifung der Nationalsozialisten und die Demütigung ihrer Führer über sich ergehen lassen. Warum dies so kam und ob es so kommen musste, ist eine Frage, die sich durch die ganze Arbeit zieht.

Presseresonanz

Offenbach Post, 22. Juni 2017
von Lothar R. Braun:

Früher war alles besser? Daran glauben nur schlichte Gemüter. Deutlich wird das auch beim Blick in das neue Buch, mit dem Jürgen Schomburg Offenbacher Souialgeschichte aufarbeitet. Es ist der zweite Band, gewidmet der Spanne von 1914 bis 1933 

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Der Verfasser und Offenbach

Der Verfasser war selbst über lange Jahre Teil der kommunalen Arbeitsförderung in Offenbach. Seit 1986 bei der neu gegründeten städtischen GOAB beschäftigt und von 1992 bis 2013 ihr Geschäftsführer, hat er viele Stadien der Entwicklung in Offenbach mitgemacht und mitgestaltet. Insofern sind seine Arbeiten zur Sozialgeschichte Offenbachs auch Beiträge zur fortwährenden Diskussion über die Bedingungen und Konzepte guter kommunaler Sozialpolitik. Sie sind aber auch eine Hommage an Offenbach – das vordergründig unbedeutende, aber dann doch nicht ganz bedeutungslose, das raue, aber liebenswerte und niemals langweilige Offenbach.

Weitere Beiträge des Verfassers zur Lokalgeschichte erschienen im Offenbacher Magazin „Mut & Liebe“, im Ausstellungskatalog „Mein – Dein – Unser Offenbach“ (2012) und im Sammelband „frauen gestalten offenbach“ (2016)
www.Jürgen-Schomburg.de


Von der Armenfürsorge zur kommunalen Sozial- und Arbeitsmarktpolitik

Über dieses Buch

Ein Beitrag zur Zur Sozialgeschichte der Stadt Offenbach am Main und ihrer Institutionen von den Anfängen bis zum Ende des Deutschen Kaiserreichs. 

Die Gewerbeentwicklung Offenbachs hat schon früh aufmerksame Beobachter gefunden. Demgegenüber ist die Geschichte der sozialen Hilfen und sozialen Institutionen in Offenbach bisher wenig thematisiert worden. Diese Vernachlässigung ist alles andere als gerechtfertigt. Das vorgestellte Buch zeigt, dass in Offenbach, insbesondere im Zeitraum zwischen 1815 und 1918, höchst innovative Konzepte der Armenfürsorge und der frühen Arbeitsmarktpolitik entwickelt und beispielgebende Maßnahmen ergriffen wurden. Sie reihen Offenbach ein in den kleinen Kreis von kaum mehr als zehn sozialpolitisch besonders fortgeschrittenen Kommunen des Deutschen Reiches.

Armenfürsorge OF_Buchcover.PDF

Presseresonanz

Offenbach Post, 07.05.2014:
"Beispielhafte Sozialgeschichte. Das Werk beleuchtet die Sozialgeschichte der Stadt Offenbach und ihrer Institutionen von den Anfängen bis zum Ende des Deutschen Kaiserreichs. Während die Gewerbeentwicklung Offenbachs schon früh aufmerksame Beobachter gefunden hat, ist die Geschichte der sozialen Hilfen und sozialen Institutionen bisher wenig thematisiert worden"    ...Artikel lesen...

Offenbach Post, 24.05.2014:
"Die Alten waren nicht dümmer"
Der ehemalige GOAB-Leiter Jürgen Schomburg hat sein Buch zur Sozialgeschichte Offenbachs vorgestellt    ...Artikel lesen...

Mut & Liebe, Juni/ Juli/ August 2014:
Beschrieben wird, wie gegen Ende des 19. Jhd. die junge Sozialdemokratie in Offenbach das vergleichsweise demokratische Wahlrecht im Großherzogtum Hessen erfolgreich nutzt und damit die Gestaltungsmacht für die Durchsetzung ihrer kommunalpolitischen Ziele gewinnt    ...Artikel lesen...

Buchvorstellung am 21.05.2014

Haus der Stadtgeschichte – Lesesaal des Stadtarchivs,
Herrnstr. 61, 63065 Offenbach

Ablauf

1 – Begrüßung
Dr. Jürgen Eichenauer, Leiter des Hauses der Stadtgeschichte Offenbach a.M. Anjali Pujari, Leiterin des Stadtarchivs im Haus der Stadtgeschichte Offenbach

2 – Wolfgang Reuter, Oberbürgermeister der Stadt Offenbach a.D.
Die junge Sozialdemokratie in Offenbach, ihre kommunalpolitischen und sozialpolitischen Programmatik und Praxis, ihre arbeitsmarktpolitische Bestrebungen.

3 - Thomas Iser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Offenbach. Die Frühgeschichte der Arbeitsverwaltung in Deutschland bzw. des Arbeitsamts in Offenbach.

4 - Herbert Füller, Johannis-Freimaurerloge Carl und Charlotte zur Treue Offenbach, Vorsitzender des Wohltätigkeitsvereins der Loge.
Die Rolle der Loge und von Bürgervereinigungen für die Sozialpolitik in Offenbach.

5 - Jürgen Schomburg - Danksagung und Ausblicke
In seiner Danksagung gibt der Autor Auskunft über Motive und weitere Pläne. Er zeigt an 10 „Highlights“ der Offenbacher Sozialgeschichte bis 1914 die Qualität der Offenbacher Tradition von Armenfürsorge und Beschäftigungsförderung…

Buchvorstellung Ansprache Schomburg_2014_Web.PDF